Wandersteg auf Mallorca

Von der Ermita de la Victòria über den Mirador Penya Rotja und die Talaia d ’Alcúdia zur Platja des Coll Baix

Von der Ermita de la Victòria führt ein steiler Anstieg zum Aussichtspunkt Penya Rotja und weiter zur Talaia d ’Alcúdia, der höchsten Erhebung der Halbinsel. Schließlich geht es zu einem der schönsten Strände Mallorcas.

Die Wanderung in Kürze
Anspruch: +++
Gehzeit 5 Std.
An-/Abstieg: 800 m
Länge:  
Charakter: Anspruchsvolle Wanderung auf steinigen Bergpfaden mit z. T. steilen Auf und Abstiegen
Ausrüstung:  
Wanderkarte: Topographische Karte 1:50 000, Blatt Cabo Formentor
Einkehr- Möglichkeiten: Restaurant Mirador de la Victòria bei der Ermita de la Victòria
Anfahrt:

Mit dem Pkw:
Von Palma auf der PM27 nach Inca und weiter auf der 713nach Alcúdia. Dort gegen den Uhrzeigersinn an der Stadtmauer entlangfahren und dann der Beschilderung ›Ermita de la Victòria ‹folgen; Parkplatz.


 Mit dem Bus:
Von Palma (4 –5 xtägl. ), Port de Pollença(10 x tägl. )oder Can Picafort (8 x tägl. )nach Alcúdia. Weiter per Taxi zur Ermitade la Victòria. Auf dem Rückweg vom Coll Baix direkt nach Alcúdia laufen: Von der Schutzhütte aus dem breiten Weg in südwestlicher Richtung bergab folgen, der später in eine schmale Straße übergeht. Am Restaurant Bodega del Sol links nach Alcúdia.

Hinweis:

 

Höhenprofil:  nicht vorhanden 
Karte:

Karte (bitte klicken)

 

Mallorcas Bergluft und Küstenpanorama beim Wandern erleben

Ausgangspunkt ist der Parkplatz vor der Ermita de la Victória. Wir folgendem dort mündenden, durch einen Schlagbaum abgesperrten Fahrwegberg auf, dem Wegweiser ›Atalaya‹ folgend. Etwa 50 m weiter zweigt links ein Weg nach unten zum Restaurant ab. Wir gehen jedoch rechts, der Beschilderung ›Atalaya, Mirador des Moro‹ folgend.

Durch Kiefernwald geht es in einigen Serpentinen recht steil aufwärts. Nach etwa 20 Min. zweigt hinter einer scharfen Rechtskurve links der Pfad zum Mirador Penya Rotja ab. Dieser schmale Pfad windet sich nun am Nordwesthang der Halbinsel entlang. Wir passieren eininteressantes Vorkommen der Baumartigen Wolfsmilch, die gern Kalkfelsen in Küstennähe besiedelt und mit ihrem kugelbuschförmigen Wuchs ein Bindeglied zwischen den krautigen europäischen Wolfsmilcharten und den in Afrika und auf den Kanarischen Inseln vorkommenden verholzten Formen darstellt. Bald breitet sich vor unseren Augen ein prächtiges Küstenpanorama aus. Immer steiler wird die Felswand. An manchen Stellen bieten Zäune und Eisenketten Halt. Durch einen kleinen, gemauerten Steinbogen gelangen wir schließ lichzum Mirador Penya Rotja (45 Min.). Der Blick von hier reicht bei klarem Wetter bis zur Nachbarinsel Menorca. Tief unten liegt das dicht bewaldete Cap des Pinar. Die Landzunge ist militärisches Sperrgebiet und darf nicht betreten werden. Am Mirador sehen wir die Reste einer ehemaligen Verteidigungsanlage. Geblieben sind die Ruine einer Hütte und eine halb verfallene, zuckerhutförmige Zisterne. Der eigentliche Wachturm (talaia )befand sich auf dem nahegelegenen Gipfel Penya Rotja (354 m). Wer absolut schwindelfrei ist, kann unmittelbar rechts des Mirador auf einem schmalen, nicht ganz ungefährlichen Pfad steil aufwärts einen Abstecher(hin und zurück 30 Min. )dorthin machen.

Oben ergibt sich nochmals eine hervorragende Sicht. Ein jahrhundertealtes verrostetes Kanonenrohr zeugt noch von der einstigen Bedeutung als Verteidigungsposten.

Wir laufen nun zum Fahrweg zurück. Dort geht es weiter nach links zu einer Paßhöhe, wo der Wald zurückweicht und wir rechts auf einem Berggipfel unser nächstes Wanderziel, den Turmstumpf der Talaia d ’Alcúdia, erblicken. An einem Wendeplatz endet der Fahrweg (1. 30Std. ). Geradeaus geht es auf einem schmalen Trampelpfad steil bergauf weiter. Nach insgesamt 1. 45 Std. Gehzeit haben wir den Gipfel der Talaia d´Alcúdia erreicht und werden mit einem schönen Rundblick belohnt. Wir können nun die gesamte Nordostküste Mallorcas vom Cap Formentor im Norden bis zum Cap Ferrutx im Südosten überschauen.
Vom Gipfel geht es zunächst auf dem bereits bekannten Pfad zurück. Aber schon nach 5 Min. biegt an einer Stelle, wo der Abstieg vorübergehend etwas sanfter wird, ein schmaler Pfad rechts ab. Diese Abzweigung ist schlecht erkennbar, da sie sich in hohem Dißgras versteckt. Sie ist jedoch durch eine Steinpyramide markiert. Der Pfad führt zunächst über einen Berggrat und später am Südwesthang des Puig des Boc (342 m)bergab. Dann schlängelt er sich durch einen Aleppokiefernwald steil abwärts zum Coll Baix (2. 30 Std. ), wo sich eine Schutzhütte mit einer Wasserstelle befindet.

Vom Coll Baix geht es auf einem Pfad nach links, also in nordöstlicher Richtung, zur Platja des Coll Baix . Der Weg hält zunächst noch weitgehend die Höhe, schmalere Abzweigungen nach links ignorieren wir. Erst dort, wo der breitere Weg eine deutliche, recht enge Kurve beschreibt, folgen wir ihm nach links. Hier kann man erstmals einen Blick in die Bucht werfen, die Ziel der Wanderung ist. In Serpentinen geht es nun bergab. Sobald der Pfad aus dem Kieferngebüsch heraustritt, befinden wir uns noch wenige Meter über dem Wasser. Wir laufen nun weglos nach links, in den Scheitel der Bucht hinein. Dabei halten wir uns stets etwa 5 –10 m über dem Meer, am Fuß einer Wand aus Gesteinsschutt. Die Wanderung endet an einem der schönsten Strände Mallorcas, wo man sich in kristallklarem Wasser abkühlen kann. Vom Schwimmen muß allerdings wegen des Brandungssoges dringend abgeraten werden!

Anschließend kehren wir auf dem gleichen Weg zur Ermita de la Victória zurück (5 Std. ).

Im Inneren der schlichten Wallfahrtskirche, die einen kurzen Besuch lohnt, befindet sich ein Barockaltar mit der Statue der Siegreichen Muttergottes (Mare de Déu de la Victòria). Ihre Verehrung geht auf das 13. Jh. zurück. NordafrikanischePiraten überfielen 1551 die Einsiedelei und raubten die Madonna. Doch die Figur stand am nächsten Tag wieder an ihrem Platz. Jahre später wiederholte sich dieses Ereignis, doch wieder gelang es der Jungfrau, ihren Entführern zu ›entfliehen‹. 1694 wurde die heutige, recht große Kirche errichtet, deren schmuck- und turmloser Bau eher einer Festung gleicht.

Kommentare (1)

  • Heinz Thewald
    am 16.04.2016
    Hallo Wanderer
    Bin diese Tour letzte Woche gegangen. Anstrengend schön war froh das ich meine Bergschuhe an hatte. Bin allerdings von Alcudia gestartet. Zuerst hinunter ans Meer, anschliessend rüber zur Erimitage. Alles gute euch, denkt daran was das Auge sieht lässt die Beine vergessen!! Heinz der Pilger

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